ADB:Stark, Johann Christian (der Ältere)

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Artikel „Stark, Johann Christian“ von Franz von Winckel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 490–491, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stark,_Johann_Christian_(der_%C3%84ltere)&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 10:59 Uhr UTC)
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Stark: Johann Christian St., Professor der Medicin, sachsen-weimar’scher Hofrath und Leibarzt in Jena, geboren am 13. Januar 1753 in der Nähe von Apolda, hatte nach Angabe von F. B. Osiander nur in Jena bei Professor Neubauer die Entbindungskunde studirt. 1777 wurde er zum Doctor in Jena promovirt und bereits 1779 Professor extraordinarius an derselben Universität. Durch einen mit glücklichem Erfolg an einer Frau v. L. ausgeführten Kaiserschnitt[WS 1] wurde er bald berühmt und 1784 zum ordentlichen Professor und Director der Entbindungsanstalt in Jena ernannt. 1782 hatte er ein Hebammenlehrbuch „in Gesprächen“ geschrieben. Er erfand und veränderte manche geburtshülfliche Instrumente, so eine Zange, einen Beckenmesser, einen Geburtsstuhl. 1787 begründete er ein Archiv für Geburtshülfe, Frauenzimmer- und Kinderkrankheiten, welches bis zum Jahre 1804 sich erhielt und dann in Siebold’s [491] Lucina überging. Seine Publicationen erstreckten sich nicht bloß auf die Geburtshülfe, sondern auch auf pharmakologische, pädiatrische und andere Gegenstände und er schrieb auch eine Geschichte des Tetanus. St. war der Leibarzt Friedrich v. Schiller’s und dessen Briefe an ihn sind noch erhalten. St. war ein ausgezeichneter klinischer Lehrer und gab zuerst in Deutschland klinische Berichte von seinem Entbindungsinstitut heraus 1784. Er starb am 11. Januar 1811.

F. B. Osiander, Lit. pragmat. Geschichte der Entbindungskunst S. 463. 466. – Ed. v. Siebold, Versuch einer Geschichte der Geburtshülfe II, 483. – Kleinwächter in Gurlt-Hirsch’s Biograph. Lexikon V, 511.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Gemeint ist die Geburt der Tochter des Husarenrittmeisters Friedrich Ernst von Lichtenberg. Diese Tochter, Luise von Lichtenberg (1783–1823), heiratete 1804 den Juristen und späteren badischen Justizminister Karl Philipp Freiherr von Zyllnhardt (1779–1828).