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Artikel „Petersen, Georg Peter“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 503–504, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Petersen,_Georg_Peter&oldid=- (Version vom 7. Oktober 2024, 20:53 Uhr UTC)
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Petersen: Georg Peter P., geb. am 16. Februar 1771 in Meyn, Kirchgemeinde Wallsbüll (Kreis Flensburg in Schleswig-Holstein), widmete sich dem theologischen Studium und bestand das Amtsexamen 1791. Er war dann einige Jahre Hauslehrer in Reinfeld und ward 1801 Prediger in Lensahn, Propstei Oldenburg in Wagrien (Holstein). 1844 als solcher emeritirt starb er am 31. October 1846 in Neustadt in Holstein. Von Professor A. Niemann in Kiel angeregt, beschäftigte er sich schon als Candidat mit der speciellen Landeskunde und es erschien von ihm: „Historisch-ökonomische Beschreibung des Amtes Reinfeld in Holstein“ zuerst in den von Niemann 1787 gegründeten S.-H. Provinzialberichten vom J. 1798, später auch separat gedruckt mit Niemann’s Vorrede, 1801. Er hat sich um die Provinz dadurch sehr verdient gemacht, daß er die Redaction dieser Zeitschrift, die eine Zeitlang ins Stocken gerathen, 1811 übernahm, die er, mit besonderem Geschick, bis einschließlich 1830 fortgeführt hat. Es ist der Provinz mit diesem Unternehmen, das für den Herausgeber keineswegs lucrativ gewesen, vielfacher Nutzen für das öffentliche Leben erwirkt worden. Ununterbrochen ist diese Zeitschrift von ihm fortgesetzt, mit einziger Ausnahme des Jahres 1819. Dafür erschien als Anhang zum Jahrgang 1818 von ihm die „Chronik der Reformationsfeyer 1817 in den dänischen Staaten“ in 4 Heften. 1819. Jeder Jahrgang enthält Beiträge der verschiedensten Art vom Herausgeber. Außerdem verfaßte er auch andere gemeinnützige Schriften, wie ihm des Volkes Wohl am Herzen lag: „Nützliche Unterrichtstafeln für Schullehrer auf dem Lande“, 1799. „Der Tod in seiner freundlichsten und schrecklichsten Art“, 1800. „Der Bau des Tabaks und seine Fabrikation“, 1812 auf eigene Versuche mit dem Tabaksbau, den man damals hier einführen wollte, gegründet. Der Erfolg ist jedoch kein sonderlicher gewesen. Nach dem Tode des Propstes Postelt in Oldenburg edirte er dessen Schrift: „Für junge Christen in gebildeten Familien“, 1824. Ferner erschienen von ihm: „Erinnerungen aus dem Leben des königl. Justizraths Matthiesen“, 1825, der unter Struensee’s Regiment erster Bürgermeister in Kopenhagen war. Noch im S.-H. Schulblatt 1841, 2 berichtete er über die Industrieschulen in der Oldenburgischen Gemeinde. – Die Provinzialberichte wurden fortgesetzt von Pastor Hartwig Peters (geb. in Eppenwörden in Süder-Dithmarschen 10. Februar 1784, † als Diakonus an Sct. Marien in Flensburg am 7. Oct. 1842), der ein Vertheidiger der zur Zeit König Friedrich VI. in den Herzogthümern in Gang gebrachten wechselseitigen Schuleinrichtung war (die Wechsels. Sch., ein bedeutender Fortschritt zur Verbesserung der Volksschulen, 1829, Dr. Diesterwegs Urtheil über die Wechsels. Sch. in Erwägung gezogen 1837). Bei der neuen Zollordnung schrieb er: „Sollen die Prediger in dem Herzogthum Schleswig-Holstein auf die Zollfreiheit unbedingt verzichten?“ 1832. – Vier Jahrgänge der Provinzialberichte erschienen von ihm bis 1834 incl. Dann gab im Anschluß daran von 1836–1840 Dr. Carl Heiberg (geb. am 29. October 1796 in Klensby bei Schleswig, Rechtsanwalt in Schleswig, † am 16. August 1872) die Schleswig-holsteinischen Blätter heraus.

[504] J. Carstens und Dr. Carl Lorenzen, Kieler und Neue Kieler Blätter 1843–1845. – H. Biernatzki, S.-H. Landesberichte 1846 und 1847.