ADB:Hermann II. (Erzbischof von Köln)

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Artikel „Hermann II., Erzbischof von Köln“ von Hermann Cardauns in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 130–131, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hermann_II._(Erzbischof_von_K%C3%B6ln)&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 01:05 Uhr UTC)
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Hermann II., Erzbischof von Köln (1036–56). H., in den Bischofsverzeichnissen der Edelgeborene (nobilis) genannt, der Sohn des Pfalzgrafen Ezzo, durch seine Mutter Mathilde Enkel Kaiser Otto’s II., Bruder der Königin Richezza von Polen und des schwäbischen Herzogs Otto, mit den Herzogen Konrad von Kärnthen und Konrad von Baiern nahe verwandt, war unter den Saliern Konrad II. und Heinrich III. der erste Mann im Reich. Noch vor Ende des Jahres 1036 begleitete er Konrad nach Italien. Heinrich, dem er ein treuer, aber nicht willenloser Diener war, unterstützte er kräftig in den lothringischen Wirren und begleitete ihn höchst wahrscheinlich (vgl. Annalen des hist. Verein für den Niederrhein, Doppelheft 26 und 27, S. 350) auf dem Römerzuge, nach welchem der abgesetzte Papst Gregor VI. in Begleitung Hildebrands (Gregors VII.) in Köln seinen Wohnsitz nahm. Hier feierte auch am 29. Juli 1049 Papst Leo IX. mit Heinrich und H. das Fest der Apostelfürsten und bestätigte oder ertheilte der Kölner Kirche eine Reihe wichtiger Privilegien. Im Herbst des gleichen Jahres traf H. nochmals mit Leo auf dem deutschen Concil in Mainz zusammen, 1050 weihte er unter großen Feierlichkeiten die Goslarer Marienkirche in Anwesenheit des Kaisers, ertheilte 1051 dem gleichnamigen Sohne desselben, dem unglücklichen Heinrich IV., die Taufe und drei Jahre darauf zu Aachen die Krönung. Ebenso unbegründet, wie die Rolle, welche ihn Benzo von Alba gegenüber der von Hildebrand geführten römischen Gesandtschaft nach Leo’s IX. Tode spielen läßt, ist die Vermuthung, Heinrich habe schon in seinen letzten Jahren ängstlich die Hinneigung Hermanns zu den [131] Männern der cluniacensischen Reform beobachtet und ihn durch Gunstbezeugungen zu fesseln gesucht. Es fehlt jeder Anhaltspunkt für die Annahme, daß auch nur eine Verstimmung eingetreten sei; in den Empörungen seines Neffen Konrad von Baiern (1052 und 1055) stand er treu zum Kaiser, welchem er am 11. Februar 1056 um wenige Monate im Tode voranging. Würdig Männern, wie St. Heribert und Pilgrim, sich anschließend, ist er auf lange Zeit der letzte Erzbischof von Köln, welchem es vergönnt war, seines Amtes in Frieden mit Papst und Kaiser zu walten. – Der heftige Streit über die Echtheit der Privilegienbulle Leo’s IX. von 1052 hat zu Anfang der fünfziger Jahre eine Reihe von Monographien veranlaßt, die u. a. bei Ennen, Gesch. der Stadt Köln I, 282 verzeichnet stehen. Die ruhige, gründliche Untersuchung Braun’s, „über die geborenen Cardinäle der Kölnischen und Trierischen Kirche“ steht Jahrgang 1851 der Bonner Zeitschrift für Philosophie und katholische Theologie.