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Artikel „Heldmann, Andreas“ von Georg Daniel Teutsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 685, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heldmann,_Andreas&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 17:28 Uhr UTC)
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Heldmann: Andreas H., geb. 1688 – getauft 1. Februar – in Birthälm im siebenbürger Sachsenland, gest. in Schweden. Die Gymnasialstudien machte er in Mediasch und (vom Februar 1709 an) in Hermannstadt, wo er im September 1711 zum „Historiographen“ promovirt wurde, der die Aufgabe hatte, den jüngeren Mitschülern allmonatlich über einen geschichtlichen Gegenstand einen Vortrag zu halten. Vom Hermannstädter Gymnasium zog H., wahrscheinlich 1713 oder 14 nach der Tradition mit einem durchreisenden schwedischen Officier – Karl XII. weilte eben in der Türkei und ging im Spätjahr 1714 selbst durch Siebenbürgen in sein Reich zurück – nach Schweden, wo er an der Universität Upsala am 26. September 1715 immatriculirt wurde und am 28. August 1719 die Lehrerstelle für deutsche Sprache erhielt, die er bis zum 17. Novbr. 1750 bekleidete. Hier schrieb er „sein Volk in diesen mitternächtigen Gegenden bekannter zu machen“, seine „Disputatio historica de origine septemcastrensium Transilvaniae Germanorum (Upsaliae, typis J. H. Werneri 1726), deren erstes Hauptstück Land und Leute von Siebenbürgen schildert, während das zweite die Herkunft der Sachsen nachweist, in denen er nicht Gothen, sondern von dem ungarischen König Geysa II. berufene Sachsen aus Deutschland sieht. Sein Versuch, diese Aufstellung auch aus Familiennamen, aus Wappen, Innerordnungen, Sitten und Mundart zu beweisen, verdient für jene Zeit alle Achtung. Die schwedische Litteratur verdankt ihm außer Anderm eine für Schweden berechnete deutsche „Grammatik der deutschen Sprache“ (Stockholm und Upsala 1726) und eine „Schwedische Grammatik" (Upsala 1738). Auch über den Neustädter Frieden schrieb er 1721. Sein letztes Werk ist: „Testamente tui den Svenska Ungdomen“. 1749. H., der 1731 Magister der Philosophie geworden war, starb in Holm, wol zu Anfang des J. 1770, da am 5. Februar seine Pension von seinen Erben erhoben wurde.

Die Daten über H. aus seinem Aufenthalt in Schweden nach der mir von Herrn Rector in Upsala C. Y. Sahlin gewordenen Mittheilung aus den Universitätsacten. Dazu Jos. Trausch, Schriftstellerlexikon der Siebenb. Deutschen, Band II, Kronstadt 1870. Wurzbach, Biogr. Lex. des Kaiserthums Oesterreich. Theil VIII. Wien 1862.