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Artikel „Erlach, Karl Ludwig von“ von Emil Blösch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 220, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Erlach,_Karl_Ludwig_von&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 04:51 Uhr UTC)
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Erlach: Karl Ludwig von E., geb. 1746, gest. 1798, ein Enkel des vorgenannten Hieronymus, brachte es, in französische Dienste getreten, zum Grade eines Maréchal de camp. Im J. 1790 nach Bern zurückgekehrt, erhielt er 1791 den Oberbefehl gegen das durch die französische Revolution aufgeregte und aufständische Wadtland, und 1798, als der Conflict mit Frankreich selbst auszubrechen drohte, auch denjenigen des zur Landesvertheidigung aufgerufenen bernischen Heeres. Verwirrung herrschte jedoch in den Räthen wie im Felde und in der ganzen Eidgenossenschaft. Vergebens versuchte E. durch persönliches beredtes Auftreten im Rathe eine Entscheidung herbeizuführen, so am 28. Februar 1798. Ehe dies gelungen war, wurden am 1. März die Feindseligkeiten eröffnet. Von der am 4. März eingesetzten provisorischen Regierung in Bern bestätigt, stellte er sich am folgenden Tage in Grauholz, nur zwei Stunden von Bern entfernt, den unter Schauenburg von Solothurn her andringenden Franzosen entgegen. Ohne ernstlichen Kampf verließ die Mehrzahl seiner Truppen das Schlachtfeld; er selbst floh nach dem Oberlande; auf dem Wege im Dorfe Wichtrep begegnete er einer Schaar bewaffneter Bauern, die nach Bern ziehen wollten. Eine blinde, verzweiflungsvolle Wuth hatte sich aller für das Vaterland noch treu gesinnten Landleute bemächtigt; E. wurde als Officier erkannt, als Verräther bezeichnet, vom Wagen gerissen und mit Kolbenschlägen und Gabelstichen todtgeschlagen, sein Leichnam hinter eine Hecke geworfen.

Tillier, Geschichte des Freistaats Bern, V. Band. Mallet du Pan, Destruction de la ligue helvétique. L. Lauterburg im Berner Taschenbuch. Handschriftliche Correspondenz des Obersten v. E. im Berner Staatsarchiv.