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Artikel „Ditmar II. von Plötzkau“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 260, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ditmar_II._von_Pl%C3%B6tzkau&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 10:16 Uhr UTC)
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Ditmar II. (Thietmar oder auch Dietrich), Bischof von Verden, aus dem Grafenhause von Plötzkau oder Plötzke, aus welchem Helperich und Konrad „die Sachsenblume“ († 1132) Markgrafen der Nordmark waren. Er soll mütterlicherseits aus dem stadischen Markgrafenhause stammen. Als Domherr zu Hildesheim wurde er 26. Oct. 1116 zum Bischof von Verden erwählt, seinen Bruder Siegfried, Benedictiner im Kloster Corvey, ernannte er laut Wibalds Briefen (Jaffé, Bibl. R. G. I. p. 524) vor 1140 (nicht erst 1142) zum Abte des Klosters Uelzen, später Oldenstedt, welches auf Bitte der Kaiserin Richenza aus einem Nonnen- in ein Mönchskloster verwandelt war. D. ist ein fester Anhänger Lothars, Heinrich des Stolzen und des Löwen, namentlich seit 1144 gegenüber dem letzten Erben der Stader Grafschaft, Dompropst Hartwig (Erzbischof von Hamburg-Bremen seit 1148), der dieselbe der Bremer Kirche übertrug, wodurch ein Theil von Ditmars Verdener Sprengel unter die weltliche Hoheit des Erzbischofs von Bremen fiel. Nach Umstoßung des Magdeburger Fürstenanspruchs von Weihnachten 1144 hatte König Konrad III. zu Corvey 24. Aug. 1145 D. nebst Albrecht dem Bären und vielen Edlen zum Schiedsrichter im Streit der Welfen und der Bremer Kirche um die Grafschaft Stade ernannt. Der Tag wurde im bremischen Kloster Ramelsloh, einer Enclave im Verdener Sprengel, unter Ditmars Vorsitz gehalten, aber das Gefolge Heinrichs des Löwen führte den Erzbischof mit Gewalt gefangen fort, der dann in Lüneburg zur Entsagung gezwungen wurde. Trotzdem blieb D. fest auf des Herzogs Seite und machte 1148 noch den Eroberungszug ins Obotritenland mit, wo die Verdener Kirche gern Erwerbungen gemacht hätte; in demselben Jahre beauftragte ihn Papst Eugen III. mit Wiedereinziehung verzettelter Güter des westfälischen Klosters Kemenate (Jaffé, l. c. p. 157). Er starb am 23. Septbr., wie Wedekind (Noten 2, 114. 9, 71) meint: 1148, nach Kindlinger 1149. Mooyer (Arch. d. hist. Vereins für Niedersachsen 1840, S. 99) läßt das Jahr unentschieden. Da sein Nachfolger Hermann erst 1149 gewählt ist (Potthast, Bibl. suppl. p. 435) und Wibaldus diesen erst 1150 um die erwähnten Kemenatenschen Güter drängt (Jaffé, p. 376), so ist 1149 als Todesjahr anzunehmen. Seine reichen Schenkungen an die Kirche sind schwerlich von der Grafschaft Stade abgerissen, wie Pfannkuche meint. – Abt Siegfried von Uelzen wurde 1151 von Bischof Hermann verjagt, vielleicht waren die Brüder Großsöhne Dietrichs von Plötzkau, über den Cohn, Stammtafeln Nr. 37 zu vergleichen.

Pfannkuche, Aelt. Gesch. von Verden (vgl. Neuere Gesch. S. 207). Jaffé, Konrad III. Dehio in Bremer Jahrb. VI. S. 37 f., wo auch die Quellen.