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Artikel „Bauer, Karl Gottfried“ von Clemens Brockhaus in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 146, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bauer,_Karl_Gottfried&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 18:21 Uhr UTC)
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Bauer: Karl Gottfried B., Theologe, geb. 24. August 1765 in Leipzig, wo sein Vater als Ordinarius der Juristenfacultät emeritirt wurde; † 1842. In Grimma und auf dem Nicolaigymnasium zu Leipzig vorbereitet, bezog B. im J. 1781 die Universität. Hier hörte er philosophische, mathematische, medicinische und theologische Collegien und wurde namentlich auch durch die Predigten Zellikofer’s angeregt. Im J. 1786 wurde er zum Doctor der Philosophie promovirt. Er studirte hierauf weiter classische Philologie, Archäologie und Philosophie. Ohne ein geistliches Amt im Auge zu haben, und ohne besondere Uebung im Predigen, wurde er durch den Kreisdirector Bleinner, Kirchenpatron von Frohburg, zum Pfarrer nach Frohburg berufen, ein Amt, das Bauer 23 Jahre bekleidete. Darauf hielt er, als das Archidiakonat an der Nicolaikirche in Leipzig erledigt worden war, um dasselbe an, erwarb sich, nachdem er Baccalaureus der Theologie geworden war, durch die Dissertation „De Caussis quibus nititur rectum super regni coelorum notione in N. T. passim obvia judicium“ die theologische Doctorwürde am 24. August 1810. Er wurde 1837 nach dem Tode des Pastors Enke an der Nicolaikirche Pfarrer daselbst und hielt zugleich als Docent Vorlesungen an der Universität. Unter seinen Schriften sind zu nennen mehrere Arbeiten pädagogischen und biographischen Inhalts, wie „Ueber die Mittel, dem Geschlechtstrieb eine unschädliche Richtung zu geben“, gekrönte Preisschrift mit Vorrede von Salzmann, 1791, und „Philosophische Versuche über Gegenstände der Moral und Pädagogik“ 1797, „Anmerkungen über Taubstumme zu Kant’s Anthropologie“ in der Berliner Monatsschrift, 1799, und Aufsätze über den classischen Philologen Friedrich Wolfgang Reiz, 1790, den neutestamentlichen Exegeten Morus, in Chr. Ernst Weisse’s „Museum für sächsische Geschichte, Litteratur und Staatskunde“, Bd. I. S. 1, 1794, über Christian Felix Weisse, ein Beitrag zur „Galerie verdienstvoller Deutscher“, 1805. Der Schwerpunkt der geistigen Thätigkeit Bauer’s lag aber in der Predigt. Viele derselben liegen einzeln und in Sammlungen vereinigt gedruckt vor, so „Predigten an Fest- und Bußtagen, ingleichen über andere Gegenstände des praktischen Christenthums“, 1790; „Homilien und Predigten“, 1. Bd. 1795; „Predigten über die Sonn- und Festtagsevangelien“, 1798 u. s. w. Diese Predigten bezeugen eine ernste und strenge Durcharbeitung, ohne jedoch durch rhetorische Macht zu glänzen und sich über das Niveau des damaligen homiletischen Geschmackes zu erheben.