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Artikel „Barthelmeß, Nicolaus“ von Eduard Daelen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 46 (1902), S. 223–224, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Barthelme%C3%9F,_Nicolaus&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 21:16 Uhr UTC)
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Barthelmeß: Nicolaus B., Kupferstecher, wurde am 27. Juni 1829 zu Erlangen in Baiern geboren. Schon in früher Jugend zeigte er eine große Neigung zum Zeichnen. Seine Eltern brachten ihn deshalb mit 15 Jahren nach Nürnberg, wo er die Kupferstecherei erlernen sollte. Er kam dort in die Mayer’sche Kunstanstalt und besuchte gleichzeitig die Kunstschule unter Reindel, der selbst Kupferstecher, anregender als die Anstalt auf ihn wirkte. Nachdem er sieben Jahre in Nürnberg seine Lehrzeit bestanden und die Ueberzeugung gewonnen hatte, daß für ihn hier nichts mehr zu lernen war, begab er sich 1851 nach München und besuchte ein Jahr lang die dortige Kunstakademie, wo unter Thaeter ausschließlich in Cartonmanier gestochen wurde. Doch wollte ihm diese Art nicht zusagen und so siedelte er schon im nächsten Jahre nach Düsseldorf über, wo er bis 1856 die berühmte Jos. Keller’sche Schule an der Akademie besuchte. Hier entstand neben vielen kleineren Arbeiten der Stich „Christus am Kreuz“ nach J. Kehren, womit er gleich allgemeine Anerkennung fand. Darauf wandte sich B. nach Paris, wo er die ersten Genrebilder stach („Feiertag“ nach Siegert und „Der blinde Knabe“ nach Salentin), die ihm im Salon die ehrenvolle Erwähnung eintrugen. Zurückgekehrt nach Düsseldorf, entstand das Blatt „In der Kirche“ nach B. Vautier, das im Pariser Salon 1867 die große goldene Medaille erhielt. Darauf stach B. zwei Blätter für den Kölner Kunstverein: „Des Seekadetten Predigt“ nach Ritter und den „Spaziergang aus Goethes Faust“ nach Schwertgeburth. Dann „Im Trauerhause“ nach Vautier, „Unsere Lieblinge“ nach Knaus, „Der Abend am Rhein“ nach Böttcher, „Die [224] Maus“ (gefangen) nach Knaus und „Der Salontiroler“ nach Defregger. Alle diese Stiche fanden eine weite Verbreitung, denn sie erfreuen sich seit ihrem Erscheinen einer großen Beliebtheit; sie haben mit den Namen der Maler auch den des Kupferstechers, der sie mit so lebendiger Frische, mit so verständnißvoller Treue wiederzugeben wußte, für alle Zeit populär gemacht. Sie haben in Palast und Hütte manche aufheiternde, manche tiefempfundene Anregung getragen. Auch an besonderer Anerkennung solchen Verdienstes fehlte es nicht. 1869 erhielt B. in München die große goldene Medaille, ebenso eine solche in Berlin, wo er zum Mitgliede der Akademie ernannt wurde. In Brüssel wurde ihm der Leopoldsorden und in Wien ebenfalls die große goldene Medaille zu Theil. Das letzte Blatt „Der schwarze Peter“ nach Vautier war erst angefangen, als B. nach siebenwöchentlichem Krankenlager am 29. August 1889 starb.