’S ischt über d’ Nacht e Rife cho

Textdaten
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Autor: F. Vochazer
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Titel: ’S ischt über d’ Nacht e Rife cho
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 23, S. 736
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[736]

’S ischt über d’ Nacht e Rife cho.

(Alemannisch.)


’S ischt über d’ Nacht e Rife[1] cho,
Ha’s lang scho denkt – do hent mer’n jo!
Die Strücher schtöhnd so kahl, so wiß,
Und d’ Dachtrauf hangt voll dickem Is.

5
Min Rosestock im Garte drus,

Wie sieht er welk und elend us!
Er hängt sie Chöpfli stumm und still
Wie ’s Chind, wenn’s liesli briegge[2] will.

’S ischt mol um di voll Veilin[3] gsi,

10
Ums Hus het’s grüent vu wilde Wi –

Gar mäng’s hat’s dert so liebli g’ha,
Jetzt ischt es welk und übel dra.

Du, Chind, bischt au so trüeb und stumm,
Sitzscht wie e schüch, fremd Vögli rum,

15
Und d’ Lieb het kurz dir doch im G’müe[t]

Als fröhlich Pflänzli duft’ und blüeht.

Us helle Aeugli het es g’lacht
Und het di froh und glückli g’macht:
Hescht g’scherzt und küßt, hescht g’hofft und bangt,

20
Und ’s Pflänzli ischt voll Knöschpli g’hangt.


Sell lit jetzt all’s so wit, so wit –
’S ischt Winterszit, ’s ischt Winterszit!
Erstorbe, welk lit ’s Pflänzli do –
’S ischt über d’ Nacht e Rife cho.
 F. Vochazer.


  1. Reif.
  2. weinen.
  3. Veilchen.