Sonderbare Wirkung eines Blitzschlages

Textdaten
<<< >>>
Autor: Unbekannt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Sonderbare Wirkung eines Blitzschlages
Untertitel:
aus: Annalen der Physik und Chemie, Band LX
Herausgeber: Johann Christian Poggendorff
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1843
Verlag: Johann Ambrosius Barth
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons, Google
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[158]
XVII. Sonderbare Wirkung eines Blitzschlages.


Eine Magistratsperson, Eigenthümer im Departement Indre-et-Loire, wurde im Juli 1841 vom Blitz getroffen, und blieb ziemlich lange ohnmächtig liegen; überdieß erhielt sie durch Berührung mit der vollständig geschmolzenen Kette ihrer Uhr eine Brandwunde. Zwei Verwandte bemerkten mit Erstaunen, daß sie auf der Brust Flecke hatte, die vollkommen Pappelblättern ähnelten. Diese Flecke verschwanden allmälig in dem Maaße als der Blutumlauf wieder eintrat. Ein Müllerbursche, der noch stärker getroffen war, blieb todt. Auch auf seiner Brust fand man dieselben blätterähnlichen Flecke. Am andern Morgen waren diese durch die angefangene Verwesung etwas schwächer.

Die Comptes rendus, aus deren No. 23 (T. XVI p. 1328) diese Nachricht entnommen ist, fügen Folgendes hinzu:

Am 10. Mai 1785 schlug der Blitz in den Glockenthurm des Kollegiums von Riom, in der Auvergne; er fuhr an dem (vom Regen ganz durchnäßten) Strick einer der Glocken herab, und tödtete einen daneben stehenden Mann, indem er in die Ferse eintrat und zum Kopf hinausfuhr. Er hinterließ auf dem Körper dieses Mannes sonderbare Zeichen, die in einem Bericht an die Academie der Wissenschaften, vom 5. Aug. 1786, folgendermaßen beschrieben werden:

»Es scheint, daß er bei seinem Durchgang das Blut [159] in alle Gefäße der Haut getrieben, und so alle Verästelungen dieser Gefäße äußerlich sichtbar gemacht habe.«

»Wie ungewöhnlich diese Thatsache auch scheinen mag, fahren die Berichterstatter fort (die HH. Bossut und Leroy), so ist sie doch nicht neu: der Pater Beccaria bringt eine ähnliche bei. Auch Hr. Franklin hat es einem von uns, Hrn. Leroy, mehrmals erzählt, daß ein Mann, etwa in den vierzigen, der während eines Gewitters in einer Thür stand, den Blitz auf einen gegenüberstehenden Baum fallen sah, und daß man hierauf, wie durch ein Wunder, ein Abbild dieses Baums auf der Brust des Mannes wahrnahm … Hr. Besile (Verfasser des Berichts über den Blitzschlag von Riom) steht, mit Recht, nicht an, diese Wirkung der Ursache zuzuschreiben, auf welche wir dieselbe, nach ihm, bezogen haben, nämlich der Irruption des Bluts in die Hautgefäße, welche ganz ähnlich wie eine Injection wirkt.