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9. Anwendung auf die Hohlraumstrahlung.

Wir legen unseren Berechnungen den relativen Strahlengang zu Grunde. Betrachten wir die Strahlung, deren (relative) Richtung mit der Bewegungsrichtung Winkel zwischen und einschließt; dieselbe trägt in der Zeiteinheit durch die Flächeneinheit einer zur Bewegungsrichtung senkrechten (mitbewegten) Ebene die Energiemenge:

.

Wir nennen J die Intensität der totalen (relativen) Strahlung. Fällt diese Strahlung auf eine absorbierende Fläche, so leistet sie die Druckarbeit:[1]

,

wo der Winkel zwischen der absoluten Strahlungsrichtung und der Bewegungsrichtung ist. Die Differenz:

nennen wir die wahre (relative) Strahlung. Die wahre Strahlungsintensität

(19)

ist für den Wärmetransport zwischen Körpern gleicher Geschwindigkeit maßgebend.[2]

Wir stellen uns auf den Standpunkt der Lorentz’schen Kontraktionshypothese und führen den Winkel durch die Gleichung

(20)
  1. M. Abraham, Boltzmann-Festschrift, p. 90, 1904. Vergl. etwa F. Hasenöhrl, Jahrb. d. Radioaktivität, 2, p. 281 (1905).
  2. Diese Terminologie deckt sich mit der in einer früheren Arbeit (Ann. d. Phys., 15 [1904]) verwendeten. Dort steht an Stelle von J und i, i und . Vergl. auch Jahrb. d. Radioaktivität und Elektronik, 2, p. 283 (1905).
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Hasenöhrl: Zur Thermodynamik bewegter Systeme (Fortsetzung). Wien: Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, 1908, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zur_Thermodynamik_bewegter_Systeme_(Fortsetzung).djvu/4&oldid=- (Version vom 1.8.2018)