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Heinrich Heine: Ueber den Denunzianten Eine Vorrede zum dritten Theile des Salons

hätte nichts zu bedeuten; wir suchen nicht die Allianz des gemeinen Pöbels und der Höhergebildete weiß wohl, daß Leute, die man als Gegner des Deismus anklagte, keine Sympathie für die Synagoge hegen konnten; man wendet sich nicht an die überwelken Reitze der Mutter, wenn einem die alternde Tochter nicht mehr behagt. Daß man uns aber als die Feinde Deutschlands, die das Vaterland an Frankreich verriethen, darstellen wollte, das war wieder ein eben so feiges wie hinterlistiges Bubenstück.

Es sind vielleicht einige ehrliche Franzosenhasser unter dieser Meute, die uns ob unserer Sympathie für Frankreich so erbärmlich verkennen und so aberwitzig anklagen. Andere sind alte Rüden, die noch immer bellen wie Anno 1813 und deren Gekläffe eben von unserem Fortschritte zeugt. „Der Hund bellt, die Caravane marschirt,“ sagt der Beduine. Sie bellen weniger aus Bosheit denn aus Gewohnheit, wie der alte räudige Hofhund, der ebenfalls jeden Fremden wüthend

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Heinrich Heine: Ueber den Denunzianten Eine Vorrede zum dritten Theile des Salons. Hoffmann und Campe, Hamburg 1837, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_den_Denunzianten-Heine.djvu/31&oldid=- (Version vom 1.8.2018)