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Hinter uns. Hörst du? Es ist Mittag.

Dann liegt hinter uns die Stadt; und wenn wir in dieser Richtung gerade durchgehen, so müssen wir die Andern treffen.

So traten sie ihren Rückweg an; das Erdbeerensuchen hatten sie aufgegeben, denn Elisabeth war müde geworden. Endlich klang zwischen den Bäumen hindurch das Lachen der Gesellschaft; dann sahen sie auch ein weißes Tuch am Boden schimmern, das war die Tafel, und darauf standen Erdbeeren in Hülle und Fülle. Der alte Herr hatte eine Serviette im Knopfloch und hielt den Jungen die Fortsetzung seiner moralischen Reden, während er eifrig an einem Braten herumtranchirte.

Da sind die Nachzügler! riefen die Jungen, als sie Reinhardt und Elisabeth durch die Bäume kommen sahen.

Hierher! rief der alte Herr, Tücher ausgeleert, Hüte umgekehrt! Nun zeigt her, was ihr gefunden habt.

Hunger und Durst! sagte Reinhardt.

Wenn das Alles ist, erwiderte der Alte, und hob ihnen die volle Schüssel entgegen, so müßt ihr es auch behalten. Ihr kennt die Abrede; hier werden keine Müßiggänger gefüttert.

Endlich ließ er sich aber doch erbitten, und nun wurde Tafel gehalten; dazu schlug die Drossel aus den Wachholderbüschen.

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Theodor Storm: Sommergeschichten und Lieder. Duncker, Berlin 1851, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Storm_Sommergeschichten_und_Lieder.djvu/66&oldid=- (Version vom 1.8.2018)