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Zu Tanz zu Tanz am Felsenhang,

Am hellen Bach, im schwarzen Tann!
Schön Jungfräulein, was wird dir bang?
Wach auf und schlag die Saiten an!

Schön Jungfräulein, die sitzt im Traum,

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Tannkönig tritt zu ihr herein

Und küßt ihr leis des Mundes Saum
Und nimmt vom Hals das Güldkettlein.

Da schlägt sie hell die Augen auf -
Was hilft ihr Weinen all und Flehn!

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Tannkönig, laß mich ziehn nach Haus,

Laß mich zu meinen Schwestern gehn!

In meinem Walde fing ich dich,
Tannkönig spricht, so bist du mein!
Das hattest du die Meß’ versäumt?

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Komm mit, komm mit zum Elfenreihn! -


Elf! Elf! das klingt so wunderlich
Elf! Elf! mir graut vor dem Elfenreihn;
Die haben gewiß kein Christenthum,
O laß mich zu Vater und Mutter mein! -

Empfohlene Zitierweise:
Theodor Storm: Sommergeschichten und Lieder. Duncker, Berlin 1851, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Theodor_Storm_Sommergeschichten_und_Lieder.djvu/26&oldid=- (Version vom 1.8.2018)