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gewesen sein; der sollte noch über des Deichgrafen Vater, den seligen Tede Haien, gehen!

So wurde denn über die beiden Feldmesser verhandelt und endlich beschlossen, ihnen gemeinschaftlich das Werk zu übertragen. Aehnlich ging es bei den Sturzkarren, bei der Strohlieferung und allem Anderen, und Hauke kam spät und fast erschöpft auf seinem Wallach, den er noch derzeit ritt, zu Hause an. Aber als er in dem alten Lehnstuhl saß, der noch von seinem gewichtigen, aber leichter lebenden Vorgänger stammte, war auch sein Weib ihm schon zur Seite: „Du siehst so müd’ aus, Hauke,“ sprach sie und strich mit ihrer schmalen Hand das Haar ihm von der Stirn.

„Ein wenig wohl!“ erwiderte er.

– „Und geht es denn?“

„Es geht schon,“ sagte er mit bitterem Lächeln; „aber ich selber muß die Räder schieben und froh sein, wenn sie nicht zurückgehalten werden!“

– „Aber doch nicht von Allen?“

„Nein, Elke; Dein Pathe, Jewe Manners, ist ein guter Mann; ich wollt’, er wär’ um dreißig Jahre jünger.“




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Theodor Storm:Der Schimmelreiter. Berlin: Gebrüder Paetel, 1888, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Storm_Der_Schimmelreiter.djvu/143&oldid=- (Version vom 1.8.2018)