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Marphurius. Ja.

Sganarelle. Zum Teufel, es muß mir ja wohl so scheinen, weil es wirklich so ist.

Marphurius. Das ist keine Folgerung: es kann Euch etwas scheinen, ohne daß es sich wirklich so verhält.

Sganarelle. Wie! Ist’s denn nicht wahr, daß ich gekommen bin?

Marphurius. Das ist ungewiß; und wir müssen an Allem zweifeln.

Sganarelle. Was! bin ich denn nicht hier, und sprecht Ihr nicht mit mir? –

Marphurius. Es kommt mir so vor, als ob Ihr da wärt, und ich glaube mit Euch zu sprechen; aber ich bin nicht sicher, ob sich’s so verhält.

Sganarelle. Ei was zum Henker, Ihr spaßt wohl. Hier stehe ich, hier steht Ihr ganz richtig da, und dabei ist kein „es scheint mir“ nöthig. Lassen wir aber diese Spitzfindigkeiten bei Seite, ich bitte Euch, und reden wir von meiner Angelegenheit. Ich wollte Euch sagen, daß ich Lust habe, mich zu verheirathen.

Marphurius. Davon weiß ich nichts.

Sganarelle. Ich sage es Euch ja!

Marphurius. Es kann sein.

Empfohlene Zitierweise:
Molière übersetzt von Wolf Graf von Baudissin: Die erzwungene Heirath. S. Hirzel, Leipzig 1866, Seite 331. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_erzwungene_Heirath-Moli%C3%A8re-Baudissin-1866.djvu/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)