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Der Geist schaute ihn mit mildem Blicke an. Seine sanfte Berührung, obgleich sie nur leise und augenblicklich gewesen war, klang immer noch in dem Herzen des alten Mannes nach. Er fühlte, wie tausend Düfte durch die Luft schwebten, jeder mit tausend Gedanken und Hoffnungen und Freuden und Sorgen verbunden, die lange, lange vergessen waren.

„Deine Lippe zittert,“ sagte der Geist. „Und was glänzt auf Deiner Wange?“

Scrooge murmelte mit einem ungewöhnlichen Molltone in der Stimme, es sei ein Wärzchen, und bat den Geist, ihn zu führen, wohin er wolle.

„Erinnerst Du Dich des Weges?“ frug der Geist.

„Ob ich mich seiner erinnere?“ rief Scrooge mit Innigkeit; „ich könnte ihn blindlings gehen.“

„Seltsam, daß Du ihn so viele Jahre lang vergessen hast,“ sagte der Geist. „Komm!“

Sie schritten den Weg entlang. Scrooge erkannte jedes Thor, jeden Pfahl, jeden Baum wieder, bis ein kleiner Marktflecken in der Ferne mit seiner Kirche, seiner Brücke und dem hellen Fluß erschien. Jetzt kamen einige Knaben, auf zottigen Ponies reitend, auf sie zu, welche anderen Knaben in ländlichen Wagen laut zuriefen. Alle diese Knaben waren gar fröhlich und laut, bis die weiten Felder so voll heiterer Musik waren, daß die kalte, sonnige Luft lachte, sie zu hören.

Empfohlene Zitierweise:
Charles Dickens: Der Weihnachtsabend. Übersetzt von Edward Aubrey Moriarty. J. J. Weber, Leipzig 1844, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dickens_Der_Weihnachtsabend.djvu/43&oldid=- (Version vom 31.7.2018)