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welchem die Verschwörung plötzlich aufgedeckt und unterdrückt wurde.

Hatte gleich Freiburg, nach Versicherung der Berichte,[1] schon früher Erkundigungen eingezogen, so scheint es doch bisher nur unbestimmte Andeutungen, und Markgraf Philipp von Baden erst zu Anfang des Oktobers (1513) die ersten zuverläßigen Eröffnungen durch Hans Mantz von Wolfenweiler[2] und Michael Hanser von Schallstadt[3] erhalten zu haben. Zu gleicher Zeit kommen auch in den Rathsbüchern der Stadt Freiburg die ersten Spuren des Bundschuhes vor. In der Sitzung vom 3ten Oktober finden sich nämlich Gallin Mantz und Martin Zimmermann, beide von Wolfenweiler, mit dem Zusatze: „daß sie vom Bundschuh wissen,“ eingetragen. Ob der Rath diese Nachricht durch den Markgrafen oder auf einem andern Wege erhalten habe, ist nicht beigefügt. In der nämlichen Sitzung wurde noch mehreres wegen des Bundschuhes verabredet, und vor Allem erkannt, das Nöthige zur Sicherung der Stadt zu thun. Die Thürme wurden mit Büchsen und Leuten versehen, und den Thorschließern aufgetragen, stets mit Harnisch und Gewehr bei der Hand zu seyn, und auf Bescheid der Herren zu warten. Unter jedem (äußern) Thore wurden zwei geharnischte Wächter, unter dem (innern) Predigerthore einer aufgestellt. Zugleich brachte man auf den Zünften die Sturmordnung in Erinnerung. Die Neuenburg und die Schneckenvorstadt erhielten eigene Fahnen, bestimmte Hauptleute und Versammlungsplätze; auch mehrere Waibel wurden ernannt.[4]


  1. Beil. Nro 1. u. 2.
  2. Beil. Nro. 21.
  3. Beil. Nro. 6.
  4. Beil. Nro. 5.
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Heinrich Schreiber: Der Bundschuh zu Lehen im Breisgau. Freiburg im Breisgau, 1824, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bundschuh_zu_Lehen_im_Breisgau.djvu/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)