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skeptischen kleinen Grimasse das Haupt. „Ich Dich beneiden um eine solche Mésalliance!“ ruft sie lachend – „nein wahrhaftig – übrigens glaube mir, man ist sehr muthig mit der Phantasie, sobald es aber dazu kommt, an die Verwirklichung seiner Chimären zu denken, da überlegt man sich’s. Laß es gut sein, Du heirathest doch noch Deinen alten deutschen Herzog mit dem unaussprechlichen Namen, dessen Portrait Du so abscheulich findest – indessen kannst Du Dich ein wenig unterhalten …“

„Unterhalten … ich begreife nicht, was Du meinst …“ stottert Julie.

Gabrielle lacht laut auf: „Oh ma pauvre petite sainte ni-touche! Wie Du erröthest, o Du liebe, kleine Heuchlerin! Ich meine … nun ich meine, daß Du auch nicht besser bist als wir Andern. Bei welcher von den Nonnen hast Du denn Protection?“

„Was meinst Du …“ sagt Julie, starr vor Scham, vor Erregung.

„Ich meine … welche von ihnen verschafft Dir den Klosterschlüssel?“

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Ossip Schubin: Etiquette. Paetel, Berlin 1887, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Etiquette_Schubin_Ossip.djvu/70&oldid=- (Version vom 31.7.2018)