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sass an ihrer Seite; sie sprachen die liebe lange Nacht hindurch, und der balsamische Schlaf senkte sich nicht auf ihre Augen.

Als die Stunde des Aufbruchs erschien, bat Lẅan ihren Geliebten, ihr den Ort seines Aufenthaltes zurückzulassen. Tingchang fragte nach dem Grund. „Ich habe keinen,“ sagte Lẅan; „ausser im Fall, wenn Du nicht bald zurückkämest, möchte ich vielleicht einige Zeilen an Dich senden.“ Tingchang griff nach einem Bleistift und schrieb Folgendes nieder:

„Wenn ich an meine Verwandten denke, tausend Meilen entfernt , muss ich zurückkehren nach Soochow. –

Meine Familie wohnt in Wookeangstadt des siebzehnten Kreises. –

Dir müsst fragen nach der Mündung des Shwang Yangflusses in der südlichen Ma. –

Und ganz nah an der Yenling-Brücke steht das Haus von Woo, dem Kornaufseher. –“

Tingchang sagte ferner zur nähern Erklärung: „Der Name unserer Familie ist eigentlich Woo und einer meiner Vorfahren war in alten Zeiten als Kornaufseher wegen der Art und Weise sehr berühmt, mit welcher er das ihm anvertraute Getraide verwaltete. Deshalb nennt man uns gewöhnlich die Familie des Woo, des Kornverwalters. Chow ist der Name einer andern Familie, von der wir adoptirt wurden. Obgleich ich Dir, Geliebte, den Wunsch erfüllte und Dir die Wohnung aufschrieb, so ist es doch ganz unnöthig, da Du das heftige Verlangen kennst, das mich zu Dir zurück treibt. Von Dir getrennt werden die Tage mir

Empfohlene Zitierweise:
unbekannt, Adolf Böttger (Übersetzer): Die blutige Rache einer jungen Frau. Wilhelm Jurany, Leipzig 1847, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_blutige_Rache_einer_jungen_Frau.djvu/048&oldid=- (Version vom 31.7.2018)