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hohen Fest nach alten Riten die heiligen Vorschriften erfüllt, so wandte sich Athene gegen die Ferne und das heilige Land Hellas.

»Lebwohl du meine Mutter und du meine Mutter unserer Väter! Fromme zerstörte Feste Athen, eh du willst, daß ich dies Leben hingebe, grüße ich dich mit meinem letzten Hauch!

»Du Süße meiner Jugend, du warst mir ruhmvoller Hort gegen das Gemeine, das Mittelmaß und alles Leid und du nur lehrtest mich die Seligkeit des Lächelns!

»All dein Hohes sprachst du zu mir, all deinen Frieden sangst du mir, .... und nun du willst, daß ich dies Leben ausliefere, lehr’ mich, Mutter, das alte Geheimnis, lehr’ mich den simplen Tod.«

Und zu den Statuen Homers und Platos:

»Einstmals, da ich bei euch geträumt, erfuhr im in meinem Herzen dies: schöner als eine schöne Tat, schöner noch sei ein schöner Gedanke. Und soll nun dennoch sterben. Schön ist der Leib, aber es tut besser, daß er leide denn der Geist. Hätt’ ich von euch gelassen, wie hätte das ewig meine Seele betrübt! Und mein Tod jetzt kann euere Heiterkeit nicht verdunkeln, denn nur den Vorhof eueres Tempels soll mein verschüttetes Blut färben ....«

Und sie neigte sich nach den inneren Höfen, darin Tauben von Korn zu Korn sprangen; sah auf die Pflanzen, auf die Tiere und auf das Leben,

Empfohlene Zitierweise:
Maurice Barrès, Übersetzung: Heinrich Lautensack: Der Mord an der Jungfrau. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1913, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Der_Mord_an_der_Jungfrau_Barres_Maurice.djvu/24&oldid=- (Version vom 31.7.2018)