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An. 1660. Im Junio bey der grossen Fluth, hat der hiesige Richter Jacob Hermann auf seiner Wiese, in einen Tumpe, einen grossen lebendigen Lachs bekommen, welchen er nicht gekennet, und hernach das gekochte rothe Fleisch nicht essen wollen, welche Rarität um hiesige Gegend vor etwas sonderlichs zu achten. Carpz. fol. 267. M. Frentzel. Mönch.

Anno 1667 im Oct. ward hießige Neißbrücke wieder erbauet.

Ao. 1671. d. 30. May hat Antonius Kießling den Schulmeister zu Kleinschönau im Kretschen mit einer Flinte erschossen, der Thäter ward eingesetzt, kam aber wieder loß. Er war nicht recht klug, starb in 1 Jahr hernach. M. Frentz. Mönch.

Ao. 1673. d. 13. Jan. ist allhier Hanß Heinr. Gut im Grund abgebrand. M. Frentzel. Mönch. Crusius in pyrol. cap. 11. p. 46.

Anno 1687. kam eines Zittauischen Fleischers Sohn in grossen Schneegestöber und Froste jämmerlich um, und ward bey Kleinschönau todt gefunden, sein Hund bey ihm lebte noch, ward von den Gerichten aufgehoben, und in Zittau zur Lieben-Frauen begraben, d. 12. Febr. da M. Scholtze über den Text: Der Mensch weiß seine Zeit nicht / etc. Die Leichenpredigt gethan, seines Alters 18. Jahr 15. Wochen und etliche Tage. Dieser Unfall geschahe den 6. Febr. der Erfrorne hieß Hanß George Sieber, war des Fleischers George Brockelts Stieff-Sohn. Er hatte mit 2. Hunden zu Hirschfelde ein Kalb geholet, verfehlte bey späten Abend in grossen Stober-Wetter des Weges, und erfror nicht weit von der Kleinschöner Brücke, den einen Hund fand man den 7. Febr. bey den todten Cörper sitzen, der ander war den Kalbe nachgefolget, dem fand man erst den 8. Febr. an einen Teiche bey den Kalbe. Bewachte also einer das Kalb, der ander den Herrn. Conf. M. Frentzel.

Anno 1710. d. 16. April. ertranck des Mühlführers in der Neu-Mühle 9 Jähriges Söhnlein zu Kleinschönau in einen Wasser-Tümpel.

Anno 1715. d. 23. Jul fiel allhier der Kirchvater und Gerichts-Elteste (seit An. 1701.) Christoph Faltz, vormittags um 11. Uhr, als er den Balcken zur Erndte räumen wolte, herunter aufs Tenne, als ein Bret unter ihn gebrochen, wovon er gegen 3 Uhr sterben muste. Er war gebohren den 17. Octobr. 1642. Sein Vater gleiches Nahmens war Gärtner und Gerichts-Elteste allhier, und die Mutter Justina, eine gebohrne Gnauschin. Er hat 5. Ehe-Weiber gehabt. Die erste 11. Jahr, mit ihr gezeuget 6. Kinder, die andere 5. Jahr, gezeuget 2. Kinder, die dritte 5. Jahr, gezeuget 3. Kinder, die vierdte 5. Jahr, gezeuget 3. Kinder, die fünffte 21. Jahr, gezeuget 6. Kinder. Zusammen 20. Kinder, davon ihn 7. Kinder nebst der letzten Frauen überlebet.

An. 1717. den 26. Mäy ist bey Klein-Schönau ein Mann von Reibersdorf in der Neisse gefunden worden, welcher allda ertruncken, ward von Orgelmanne an Pfeffergraben begraben.