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eine vergebne und unmögliche Sache/ weil man zu thun genug hat/ den eigentlichen Anfang berühmter Städte auszuforschen/ und nur vieles muß auf Muthmassungen ankommen lassen/ geschweige denn, daß man sich vergeblich mit Fundationen der einige hundert Jahre gestandnen Dörffer martern solte/ und doch nichts wahrhafftiges würde fürbringen können. Das erstemal/ da unsers Herwigsdorfs in den Annales gedacht wird/ ist Anno 1312. und also (Anno 1734.) vor 422. Jahren/ weiter hinaus weiß ichs nicht zu bringen.

II. Den Nahmen nach wird es geschrieben bald Herwigsdorff/ bald Herbstdorff/ insgemein wird es nur Herschdorff genannt. M. Michael Just/ gewesener Pfarrer allhier/ in einem 1596. d. 28. Junii geschriebnen Briefe nennet es Villam Oporinam, und also Herbsdorf vom Herbste. Warum es aber den Nahmen vom Herbste haben solte/ kan ich nicht entscheiden. Herwigsdorff könte auch wohl so viel als Hertwigsdorff heissen/ und von einem/ des Nahmens Hertwig/ her deriviret werden; doch es sind nur Muthmassungen/ und es wird wohl fast so schwer seyn/ den wahren Ursprung des Nahmens/ als des Dorfs/ zu ergründen. Nur so viel noch zu gedencken/ so sind noch andere Oerter/ so den Nahmen Herwigsdorff führen/ als unter andern ein Dorff bey Löbau/ etwan zwey starcke Meilen von unserm Herwigsdorff/ und dasjenige Herwigsdorff, wo der bekannte Caspar Stiller Prediger gewesen/ der feine Theologische Schrifften im Druck hinterlassen.

IV. Die Obrigkeit, Regierung und Verwaltung.

Die höchste Obrigkeit des Dorfs ist Ihro Churfürstl. Durchl. zu Sachsen, als Marggraff in Ober-Lausitz. Nach diesem gehöret das gantze Dorff einen E. E. Rath der Stadt Zittau zu, und zwar Erb- und eigenthümlich/ weil es