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von sich selbst und in einer bessern Laune, als gewöhnlich, an die Arbeit.

Unterdessen hatten Nebel und Finsterniß so zugenommen, daß Leute mit brennenden Fackeln herumliefen, um den Wagen vorzuleuchten. Der alte Kirchthurm[WS 1], dessen brummende alte Glocke immer aus einem alten gothischen Fenster in der Mauer gar schlau auf Scrooge herabsah, wurde unsichtbar und schlug die Stunden und Viertel in den Wolken mit einem zitternden Nachklang, als wenn in dem erfrorenen Knopf droben die Zähne klapperten. Die Kälte wurde immer schneidender. In der Hauptstraße an der Ecke der Sackgasse wurden die Gasröhren ausgebessert, und die Arbeiter hatten ein großes Feuer in einer Kohlenpfanne angezündet, um welche sich einige zerlumpte Männer und Knaben drängten, sich die Hände wärmend und mit den Augen winkend vor der behaglichen Flamme. Die Wasserröhre, sich selbst überlassen, strömte ungehindert ihr Wasser aus; aber bald war es zu Eis erstarrt. Der Schimmer der Läden, in denen Stecheichenzweige und Beeren in der Lampenwärme der Fenster knisterten, röthete die bleichen Gesichter der Vorübergehenden. Die Gewölbe der Geflügel- und Materialwaarenhändler sahen aus wie ein glänzendes, fröhliches Märchen, mit dem es fast unmöglich schien, den Gedanken von einer so ernsten Sache, wie Kauf und Verkauf, zu verbinden. Der Lord Mayor gab in den innern Gemächern des Mansion-House seinen funfzig Köchen und Kellermeistern Befehl, Weihnachten zu feiern, wie es eines Lord

  1. Vorlage: Kirchthum
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Charles Dickens: Der Weihnachts-Abend. Übersetzt von Julius Seybt. G. Grote, Berlin 1877, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Charles_Dickens_Der_Weihnachts-Abend.djvu/19&oldid=- (Version vom 31.7.2018)