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„Ich weiß nicht, den Wievieltesten wir heute haben“, rief Scrooge. „Ich weiß nicht, wie lange ich unter den Geistern gewesen bin. Ich weiß gar nichts. Ich bin wie ein neugebornes Kind. Es schadet nichts. Ist mir einerlei. Ich will lieber ein Kind sein. Halloh! hussah! hurrah!“

Er wurde in seinen Freudenausrufungen von dem Geläute der Kirchenglocken unterbrochen, die ihm so munter zu klingen schienen, wie nie vorher. Bim baum, kling, klang, bim baum. Ach, herrlich, herrlich!

Er lief zum Fenster, öffnete es und steckte den Kopf hinaus. Kein Nebel; ein klarer, luftig heller, kalter Morgen, eine Kälte, die dem Blute einen Tanz vorpfiff; goldenes Sonnenlicht; ein himmlischer Himmel; liebliche, frische Luft, fröhliche Glocken. O, herrlich, herrlich!

„Was ist denn heute?“ rief Scrooge einem Knaben in Sonntagskleidern zu, der unten stand.

„He?“ fragte der Knabe mit der allermöglichsten Verwunderung.

„Was ist heute, mein Junge?“ sagte Scrooge.

„Heute?“ antwortete der Knabe. „Nun, Christtag.“

„’S ist Christtag“, sagte Scrooge zu sich selber. „Ich habe ihn nicht versäumt. Die Geister haben Alles in einer Nacht gethan. Sie können Alles, was sie wollen. Natürlich, natürlich. Heda, mein Junge!“

„Heda!“ antwortete der Knabe.

Empfohlene Zitierweise:
Charles Dickens: Der Weihnachts-Abend. Übersetzt von Julius Seybt. G. Grote, Berlin 1877, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Charles_Dickens_Der_Weihnachts-Abend.djvu/134&oldid=- (Version vom 31.7.2018)