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er wenigstens mein liebes Mariechen daran hindert, mich im Walde zu besuchen; denn sicher treibt auch sie ihr Herz bald zu mir, und es wird ihr gehen, wie meinen beiden ältern Schwestern. Könnt’ ich nur hinaus aus diesem verzauberten Wald und sie warnen!

Lied Nr. 6.

Hätt’ ich Schwingen, hätt’ ich Flügel,
Flög’ ich in der Heimath Thal;
Ueber Wälder, Fluß und Hügel
Schwebt’ ich froh im Sonnenstrahl.
Wollt’ mich an ihr Fenster setzen
An dem theuern Vaterhaus,
Am Gesims das Schnäblein wetzen
Immer rufend: „Schau heraus.“
Wollte ihr dann Grüße bringen,
Manchen süßen Liebesreim,
Wollt ihr warnend sagen, singen:
„O Mariechen, bleib’ daheim!“

(Setzt sich auf einen Stein rechts.)


Sechste Scene.
Hans und Mariechen.
(Mariechen kommt von der linken Seite mit einem Körbchen am Arm.)
Mariechen.

Wo nur meine Schwestern sind? Sie sagten mir, ich solle an dem Wege auf sie warten, bis sie wieder aus dem Walde kämen, sie wollten Blumen suchen. Ich blieb stehen und wartete. Aber es verging Stund’ um Stunde und meine Schwestern kamen nicht. Gewiß ist ihnen ein Leid begegnet! O wenn ich nur nicht

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Franz Bonn: Der verzauberte Frosch. Breitkopf und Härtel, Leipzig [ca. 1875], Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bonn_Der_verzauberte_Frosch.djvu/30&oldid=- (Version vom 31.7.2018)