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immer weniger, und auch sie wurden sein Kunststückchen gewohnt, aber Fritz blieb sein getreuer Pfleger; im Winter – denn in der Giebelkammer war kein Ofen – hing er am Fenster in der Wohnstube unten über dem Stuhl, wo einstmals Tante Salome und später, nur zu kurz, die gute Frau Line ihren Platz gehabt hatte, und manche Kinder, die vorübergehen wollten, blieben stehen und hörten nach dem wunderbaren Vogel.

So waren ein paar Jahre vorüber; Fritz war jetzt ein stämmiger Bursche mit sicheren und kühnen Augen und hantirte schon lange als Lehrling in seines Vaters Werkstatt; Lenkbeil und Schlägel standen ihm fix zur Hand, nur etwas zu rasch und kräftig arbeitete er mitunter, und als Tante Salome, was wegen zunehmender Altersschwäche nur etwa ein oder zweimal im Sommer geschah, eines Vormittages in die Werkstatt kam, sagte sie: „Du maakst’n Larm vör dree, Fritz! Is denn de Arbeit ock danå?“

„Fix oder nix, Tante!“ rief der Junge und schlug dabei auf die Bände, daß sie in Splittern aus einander flogen.

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Theodor Storm: Bötjer Basch. Berlin: Gebrüder Paetel, 1887, Seite 037. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:B%C3%B6tjer_Basch.djvu/037&oldid=- (Version vom 31.7.2018)