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Artikel „Platner, Ernst“ von Franz Schnorr von Carolsfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 260, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Platner,_Ernst_Zacharias&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 23:13 Uhr UTC)
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Platner: Ernst Zacharias P., Maler und Kunstschriftsteller, geboren am 1. October 1773 in Leipzig, † am 14. October 1855 in Rom, soll durch den Willen seines Vaters, des Physiologen und Philosophen Ernst P. (s. o.), bestimmt worden sein, sich der Kunst zu widmen. Er machte in Leipzig unter Oeser, in Dresden und Wien seine Studien und ließ sich dann im J. 1800 für die ganze Dauer seines Lebens in Rom nieder. Vom Jahre 1823 an versah er hier das Amt eines Agenten des königlich sächsischen Hofes. In mehreren großen Bildern: einer „Lucretia“, die 1799 in Dresden ausgestellt wurde, einer „Verstoßung der Hagar“ und einer „Hagar mit Ismael in der Wüste“, bewies er seinen Fleiß, aber seine Arbeiten verriethen gleichzeitig das Ungenügende seiner künstlerischen Begabung, und es blieb ihm dauernd unerreichbar, durch Ausübung der Kunst auch nur seine und seiner Familie Existenz von den Unterstützungen seines Vaters unabhängig zu machen. Als ihm daher der Buchhändler Freiherr v. Cotta, der im Winter von 1817 auf 1818 Rom besuchte, den Auftrag ertheilte, das Volkmann-Lalandische Buch über Italien, und zwar zunächst den die Beschreibung Roms enthaltenden zweiten Theil, neu zu bearbeiten, gab dies den Anstoß, daß er sich entschloß, den Beruf eines ausübenden Künstlers aufzugeben und mit dem eines Kunstschriftstellers zu vertauschen. Die umfängliche und wichtige litterarische Unternehmung, welche durch jenen Buchhändlerauftrag hervorgerufen wurde, war die bekannte, von P. in Verbindung mit Bunsen, Gerhard, Urlichs und Anderen verfaßte „Beschreibung der Stadt Rom“.

Nagler, Künstler-Lexicon, Bd. II, S. 406. – G. W. Geyser, Geschichte der Malerei in Leipzig bis 1813, Leipzig 1858, S. 87 ( – Archiv für die zeichnenden Künste, Jahrg. 3, S. 146, vgl. S. 184 f.). – J. Schnorr von Carolsfeld, Briefe aus Italien, Gotha 1886, S. 64 ff. und 440.