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Artikel „Altmütter, Georg“ von Karl Karmarsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 371–372, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Altm%C3%BCtter,_Georg&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 07:54 Uhr UTC)
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Altmütter: Georg A., Technolog, geb. 6. Oct. 1787 zu Wien, Sohn eines geachteten Violinspielers der Hofburgtheatercapelle, † 2. Jan. 1858 in Wien. Er studirte hier und in Prag die Philosophie und die Rechte, folgte aber schließlich der Richtung, welche ihm seine Vorliebe für Naturwissenschaften und technische Gegenstände anwies. Von 1813–1815 versah er die Stelle eines Assistenten beim Lehrfache der Physik an der k. k. Theresianischen Ritterakademie zu Wien, dann einige Monate lang denselben Dienst am dortigen polytechnischen Institut. Der letztgenannten Lehranstalt gehörte er vom Juli 1816 bis zu seinem Tode als Professor der mechanischen Technologie an. In dieser Stellung ward er der Schöpfer der großartigen Sammlungen von technischen Werkzeugen und Fabriksproducten, welche als Zierden des polytechnischen Instituts kaum ihres gleichen haben. Seine geräuschlose Wirksamkeit als Berather der Gewerbetreibenden war eine sehr bedeutende; der technologischen Wissenschaft hat er durch gründliches Eingehen auf die vor ihm allgemein vernachlässigten Einzelheiten und durch Verfolgung der praktischen Richtung überhaupt eine neue Bahn gebrochen, auf welcher mehrere seiner Schüler in seinem Geiste rüstig fortgeschritten sind. Mit Scharfblick und Erfindungstalent so wie mit Gewandtheit im Experimentiren und in feinen technischen Handarbeiten begabt, lieferte er mannichfaltige eigenthümliche Leistungen, z. B. Anleitung zur Darstellung des Metallmoors (1819, 1823) und der Glasincrustationen (1824), eine neue Guillochirmaschine (1826); Verbesserungen der Spielkartenfabrikation (1826), das Gießen der Stecknadelköpfe (1829), Anleitung zur Verfertigung der Erd- und Himmelsgloben (1829), viele neue oder verbesserte Werkzeuge etc. Als Schriftsteller hat er nur ein selbständiges Werk geliefert: „Die Beschreibung der Werkzeugsammlung am polytechnischen Institut zu Wien“ (1825, dritter Abdruck 1847): dagegen wurden zahlreiche Arbeiten von ihm in den „Jahrbüchern des Wiener polytechnischen Instituts“ (1819–30) und anderen Zeitschriften, ganz besonders aber in Prechtl’s „Technologischer Encyklopädie“ (1830–52) gedruckt. Unter den Beiträgen zu dieser Encyklopädie ist der bedeutendste der Artikel: „Stereotypie und Schriftgießerei“, der für sich allein den Umfang eines sehr starken Bandes hat.

[372] Verhandlungen und Mittheilungen des nieder-österreichischen Gewerbe-Vereins 1858, 2. Heft). Gersdorf, Leipz. Repert. der deutschen und ausl. Litteratur 1858. Nr. 3020.